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Lebendige Seelsorge 6/2023 : Kirche in Ostmitteleuropa

E-book


Die katholische Kirche versteht sich als Weltkirche und lebt auch als Weltkirche. Diese globale Dimension ist sicher einer ihrer grĂ¶ĂŸten ReichtĂŒmer und fasziniert auch viele nicht-religiös gebundene Menschen. Allerdings: Weltkirche zu sein und als Weltkirche zu agieren, gehört auch zu den anstrengendsten Prozessen. Dies hat die Weltbischofssynode vom Herbst gezeigt. Und dies zeigen immer wieder die großen Unterschiede im VerstĂ€ndnis von katholischem Glauben und Welt zwischen Nationen und Kontinenten.

In vielerlei Hinsicht scheinen sich die westeuropĂ€ische und die mittel- und osteuropĂ€ische katholische Kirche besonders fremd zu sein. Gerade die Synodalen Prozesse der einzelnen LĂ€nder haben deutliche Unterschiede der kirchlichen Praxis, der theologischen Deutung und der AnsprĂŒche an Kirchenreform an den Tag gebracht. Manchmal scheint es gar, als gĂ€be es zwei europĂ€ische Lager, die sich wechselseitig in ihrer jeweiligen Eigenart stabilisieren.

Schaut man nĂ€her hin, herrscht große Unkenntnis und wenig Kontakt zwischen West und Mittelost. Hier setzt dieses Themenheft der Lebendigen Seelsorge an. Es will sehr schlicht farbige Einblicke in das kirchliche Leben der sogenannten post-kommunistischen LĂ€nder geben. Ich freue mich, dass Sie mit diesem Heft sehr viele der LĂ€nder in Ostmitteleuropa zumindest streifen können: Ungarn, Polen, das Baltikum, aber auch Serbien, Albanien, den Balkan, Kosovo und andere mehr. Wie sieht hier pastoraler Alltag aus? Wie stark wirken postkommunistische Transformationsprozesse auf die Gesellschaften und Kirchen ein? Wo liegen auch Unterschiede der Ortskirchen untereinander? Welche Partner- und Förderbeziehungen bestehen innereuropĂ€isch? Und wie sieht der Blick aus, wenn man von hier nach Westeuropa schaut?

Ich wĂŒnsche Ihnen und uns, dass aus mehr Kenntnis voneinander auch ein Abbau der Fremdheit erwĂ€chst.