Im Roman "Lob des Opportunismus", der im Original 2016 erschien und den Preis des Tschechischen Literaturfonds erhielt, trifft ein unerwarteter und auĂergewöhnlicher ErzĂ€hler auf ein spannendes StĂŒck mitteleuropĂ€ischer Geschichte. Dieser ErzĂ€hler bildet sich sehr viel auf seine GröĂe, seine UrteilsfĂ€higkeit und Allwissenheit ein, wirkt dabei aber hĂ€ufig borniert und manchmal witzig. Ein Palast als ErzĂ€hler? Von der angesehenen Familie ÄzernĂn in Prag erbaut, hat er in seiner langen Historie viele Funktionen erfĂŒllen mĂŒssen: Residenz, Kaserne, Armenhaus, Sitz des Reichsprotektors und AuĂenministerium eines neuen Staates. So bewahrt er in seinen WĂ€nden viele Geheimnisse, denen er seine eigene Interpretation mitgibt. Als Leitmotiv zieht sich durch das ganze Buch die Suche nach einem VerstĂ€ndnis fĂŒr die Person und das tragische Ende des tschechoslowakischen AuĂenministers Jan Masaryk. Aber auch zartere GefĂŒhle spielen eine Rolle â hofft doch der Palast, ein standhafter Soldat und Fechtmeister, seine GefĂŒhle mögen von der feinsinnigen und barmherzigen Loreto-Kapelle erwidert werden.