Wagners Tagebuch seiner letzten Jahre. Erstmals publiziert!
Der 26. 10. 1915 ist ein Schicksalstag fĂźr Otto Wagner. Seine um 18 Jahre jĂźngere Ehefrau Louise stirbt an Krebs. Schon nach der Diagnose hat der Architekt ein Tagebuch zu fĂźhren begonnen, das er regelmäĂig mit Erinnerungen an bessere Tage und Notizen Ăźber die Gegenwart fĂźllen wird. Es soll seiner unvergleichlichen Liebe zu Louise ein Denkmal setzen. Nebenher enthĂźllt es die misanthropische Verzweiflung eines groĂen KĂźnstlers. Er glaubt sich am HĂśhepunkt seines Schaffens, wittert Habsburgs Sieg und Morgenluft fĂźr seine Pläne, während das Alter seinem KĂśrper zusetzt und das Weltkriegselend auch in seinen Alltag einbricht. Krankhafter Antisemitismus, Leid und Paranoia bestimmen mehr und mehr sein Denken. Der Tod eines Patriarchen fällt zusammen mit dem Ende des Habsburgerreichs.