Angesichts des Aufflammens rassistischer Gewalt seit der deutschen Wiedervereinigung ist Rassismus auch in Deutschland verstärkt in den Fokus der Pädagogik geraten. Dabei sind vielfältige praktische Ansätze einer antirassistischen Erziehung entstanden, während die Erziehungswissenschaft das Thema bislang seltener bearbeitet und besonders theoretische Probleme aufgezeigt hat. Vor dem Hintergrund des internationalen Forschungsstands ist Ziel des Autors Theorie und Praxis zusammenzufßhren.
Die Rassismusforschung des letzten Jahrzehnts hat vor allem Widersprßche und Fallstricke aufgezeigt, die bei der Auseinandersetzung mit dem Thema zu berßcksichtigen sind. Rassismus ist demnach in erster Linie auf institutioneller und gesellschaftlicher Ebene zu verorten. Das Bildungssystem hat es bislang versäumt auf die Anforderungen von Rassismus wie auf die durch Migration, Fremdheit und Abweichung angemessen zu reagieren.
Entsprechend ist eine Demokratisierung der Institutionen notwendig, die Partizipation und ein selbstbestimmteres Lernen ermĂśglicht. Nur so kann eine antirassistische Pädagogik im Sinne Adornos zur MĂźndigkeit fĂźhren. Wenn Lernen einen ProzeĂ bedeutet, in dem Menschen sich âşFremdesâš aneignen, dann dreht sich diese Arbeit um die Frage, wie mit Pädagogik Fremdheit und Rassismus Ăźberwunden werden kĂśnnen.