Sofern menschliche Fragen historisch zumeist älter sind als deren philosophische Behandlung, fragt es sich, ob beim zeitlichen Abstand, womit die theoretische Arbeit auftritt, die sachliche Adoption angemessen erfolgt und die Antworten substanziellen Wert besitzen. Notgedrungen muss die spätere Umsetzung nicht nur ihr relatives Recht, sondern mehr noch ihren absoluten Wert behaupten. In den hier mitgeteilten insgesamt kritischen Erörterungen erweist sich: Die Philosophie hat methodisch unzureichende Untersuchungen angestellt und aus-reichende Antworten nicht gegeben, nachdem ein realweltlicher Anhaltspunkt auf der darin obligatorischen Reflexionsstufe ohnehin wegfiel. Nur selten hat sie ihren Mangel dabei selbst offenbart.
Der Verfasser untersucht zu Philosophen der Antike (Alexander von Aphrodisias), des Mittelalters (Ockham, Thomas von Aquin, Duns Scotus, u. a.) und der Neuzeit (Kant) deren Lehren in Bezug auf ihre Argumentation und versucht deren Struktur darzulegen. Er kommt dabei zu dem Urteil, dass sie insgesamt eine sachliche Überzeugungskraft nicht haben. Der Autor beschließt seine Untersuchungen mit einer Betrachtung der Aussagekraft poetischer Texte und interpretiert eine Anzahl von Gedichten Baudelaires, für die er eigene Übersetzungen vorlegt.