Dieses auĂergewöhnliche Buch ragt durch die sprachliche Kraft in der Darstellung, durch das besondere Schicksal des Autors, der immer wieder bei regelrechten "Himmelfahrtskom-mandos" eingesetzt wurde, und durch die völlig ungeschminkt-offene Beschreibung der Geschehnisse weit aus der Vielzahl der Veröffentlichungen zum Zweiten Weltkrieg heraus.
1938 meldet sich Herbert Brunnegger freiwillig zur kasernierten SS und wird mit 15 Jahren zum jĂŒngsten Soldaten des Dritten Reiches. Als "Krisenfeuerwehr" an den Brennpunkten des Krieges eingesetzt, fĂŒhrt der Weg seines Verbandes â der Waffen-SS-Division Totenkopf â
von Frankreich in den Kessel von Demjansk, in die Winterschlacht um Charkow sowie in die "Operation Zitadelle", die als gröĂte Materialschlacht der Kriegsgeschichte eingegangene deutsche Offensive im Raum Kursk â Orel im Sommer 1943. Nach viermaliger Verwundung kommt Brunnegger in Italien zum Einsatz, um zuletzt in Brandenburg erneut der Roten Armee gegenĂŒberzustehen.
Der Autor zeigt den ehrlichen Idealismus und die Kameradschaft seiner Truppe, verschweigt aber auch die negativen Seiten bei Ausbildung und Dienst nicht. Er schildert die schweren Opfer seiner mannschaftsmĂ€Ăig mehrfach aufgeriebenen Division einem oft grausam kĂ€mpfenden Feind gegenĂŒber und setzt Generaloberst Paul Hausser ein Denkmal, der gegen die ausdrĂŒcklichen Befehle Hitlers in aussichtsloser Lage Charkow rĂ€umte und dadurch ein zweites Stalingrad verhinderte. GemÀà dem Motto "Wo das Verbrechen beginnt, hört die Kameradschaft auf", schildert Brunnegger aber auch ein mit der ErschieĂung britischer Gefangener in Frankreich begangenes Kriegsverbrechen und nennt den Verant-
wortlichen. Gerade weil der Autor auch solche Ereignisse nicht verschweigt und die Hilflosigkeit des einzelnen im Strudel der Geschehnisse deutlich macht, entsteht ein authentisches Bild des Krieges, aus dem eben auch hervorgeht, daĂ derartige Vorkomm-
nisse bei der kÀmpfenden Truppe Einzelfall und nicht Regel waren.