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Schwarzbuch Tirol

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Der Tiroler "Agrar-Krimi" hat viele unheimliche Facetten. Eine davon ist, dass die Grundlage fĂŒr die flĂ€chendeckenden Regulierungen der GemeindegrundstĂŒcke, welche sich als "Enteignungen" entpuppten, wohl unter dem NS-Regime in Osttirol gelegt wurde. Nicht nur das ist ein schwer verdauliches Erbe. Seit das Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofes vom Juni 2008 klarstellte, dass die in den 1950er-Jahren in Nordtirol begonnene Übertragung von ĂŒber 2.000 Quadratkilometern öffentlichem Gemeindegut auf bĂ€uerliche Agrargemeinschaften verfassungswidrig passierte, befindet sich das Land Tirol in einem Ausnahmezustand. Obwohl die grundlegenden Aussagen zu den Übertragungen in den Folgejahren mehrfach von den Höchstgerichten wiederholt bzw. bestĂ€tigt wurden, mĂŒssen die betroffenen Gemeinden weiterhin um ihr Grundeigentum kĂ€mpfen.

Wieder geht es um Macht. Wieder geht es um Geld. Und wieder scheinen die Gemeinden bzw. die Mehrheit der Tiroler gegenĂŒber einer kleinen Minderheit den KĂŒrzeren zu ziehen. Nicht "die Bauern" sind dabei ihre Gegner. LĂ€ngst steht mit der Agrargemeinschaftsfrage das "System Tirol" am Pranger. Doch das reinigende Gewitter fĂŒr das Land steht noch aus.