Als Kinder sind Marie und Renate unzertrennlich. In einer Familie, die geprĂ€gt ist von Verlust und Misstrauen, schafft Renate fĂŒr ihre Schwester eine eigene Welt aus der Sehnsucht nach Unversehrtheit und GlĂŒck. Doch dann, Jahre spĂ€ter, tritt Paul in das Leben der MĂ€dchen und spaltet ihre vermeintliche Einheit. Von beiden umworben, entscheidet er sich fĂŒr Marie - und plötzlich kippt die liebende FĂŒrsorge Renates in Hass und subtil tobenden Zorn. Je tiefer der Graben zwischen den Frauen wird, umso gefĂ€hrlicher verzerrt sich Renates Blick auf die Welt. Sie heftet sich dem Paar an die Fersen, verfolgt ihre Schwester, ĂŒberwacht sie zuerst aus der Distanz, rĂŒckt dann aber unaufhaltsam nĂ€her - bis zur letzten Konsequenz.
In kunstvoller Sprache und mit ungeschminktem Blick nimmt Mischkulnig die Perspektive Renates ein, eine Perspektive, in der sich Wirklichkeit und Paranoia ĂŒberlagern.