Zu der Zeit, als noch die Spinnräder in den Bauerhäusern lustig schnurrten und selbst vornehme Damen in Seide und Spitzenbesatz ihr Spinnrad von poliertem Eichenholz zum Spielzeug hatten, da sah man wohl in ländlichen Bezirken oder tief im Gebirge gewisse bleiche kleine Gestalten, die neben dem kräftigen Landvolk wie die Ăberbleibsel eines verdrängten Stammes aussahen. Die Schäferhunde bellten wĂźtend, wenn so ein fremdländisch aussehender Mann vorbeikam â denn welcher Hund mag einen Menschen leiden, der unter einem schweren Packen gebĂźckt geht? â und ohne diese geheimnisvolle Last gingen jene blassen Leute selten Ăźber Land. Den Schäfern selbst war es zwar sehr wahrscheinlich, in dem Packen sei nichts als Garn und StĂźcke Leinen, aber ob sich diese Weberei, so unentbehrlich sie sein mochte, ganz ohne Hilfe des BĂśsen betreiben lieĂe, das war ihnen nicht so sicher. In jener fernen Zeit hing sich der Aberglaube leicht an jeden und jedes, was Ăźberhaupt ungewĂśhnlich war oder auch nur selten und vorĂźbergehend vorkam, wie die Besuche des Hausierers oder Scherenschleifers. Wo diese Herumtreiber zu Hause seien oder von wem sie stammten, wuĂte kein Mensch, und was konnte man sich bei jemand denken, wenn man nicht wenigstens einen kannte, der seinen Vater oder Mutter kannte?! FĂźr die Bauern von damals war die Welt auĂerhalb des Bereichs ihrer unmittelbaren Anschauung etwas Unbestimmtes und geheimnisvolles; fĂźr ihren an die Scholle gefesselten Sinn war ein Wanderleben eine so unklare Vorstellung wie das Leben der Schwalben im Winter, die mit dem FrĂźhlinge heimkehrten, und selbst wenn sich ein Fremder dauernd bei ihnen niederlieĂ, blieb fast immer ein Rest von MiĂtrauen gegen ihn bestehen, so daĂ es niemand Ăźberrascht hätte, wenn der Fremdling nach langer tadelloser FĂźhrung schlieĂlich doch mit einem Verbrechen endete â zumal, falls er im Rufe stand, gescheit zu sein, oder besonders geschickt war in seinem Gewerbe. Jede Begabung, sei es im raschen Gebrauch der Zunge oder in âŚ