Die erste Monografie zum BUND DEUTSCHER MÄDEL IN TIROL bietet erhellende Einblicke in die Bedeutung und Funktionsweise dieser NS-Jugendorganisation und zeigt, wie manche Frauen dadurch im "Dritten Reich" Kariere machen konnten.
CLAUDIA RAUCHEGGER-FISCHER wertete 30 LEBENSGESCHICHTLICHE INTERVIEWS mit Frauen der BDM-Generation in Tirol aus, darunter 13 BDM-Führerinnen, zehn davon hatten sich bereits als Illegale engagiert. In der Studie werden zum einen die ANZIEHUNGSKRAFT DES NATIONALSOZIALISMUS auf junge Frauen und zum anderen die ERZÄHLMUSTER, ERINNERUNGSLOGIKEN und VERARBEITUNGSSTRATEGIEN der nun betagten Frauen dargestellt. Dies geschieht anhand mehrerer typischer biografischer Fallbeispiele und ausgewählter Themen: Volksgenossinnen versus Juden/Jüdinnen; Beziehungen versus Ideologie; Tüchtigkeit versus Scheitern; soziale Deklassierung und Schuldabwehr, Hitlermythos; Entnazifizierung; Verlust der "Ideale", Identitäten, "Sehnsucht nach Vergangenheit".