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Sinologie in Rußland

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Rußland gehörte zu den europäischen Ländern, die schon früh Kontakte mit China aufnahmen. Dank gemeinsamer Landverbindungen und Grenzen sowie Handelsinteressen gab es bereits 1689 den Vertrag von Nertschinsk zwischen beiden Reichen. Die Tatsache, daß sich eine kleine Gruppe von russischen Kriegsgefangenen in Peking befand, die nach der Eroberung der Stadt Albasin für den Verbleib in China optierten, nutzte die russische Regierung, auf geistliche Betreuung dieser Landsleute zu dringen, was auch gewährt wurde: Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde eine Geistliche Mission in Peking eingerichtet, die Geistliche, einige Sprachstudenten und einen Arzt umfaßte. Das erste Personal verbrachte die Jahre 1715-1728 in Peking. So wurden im Laufe der Zeit mehrere gute Sinologen herangebildet, denn die Aufenthaltsdauer der Mission währte im Durchschnitt zehn Jahre.

Die vorliegende Sammlung enthält teils revidierte, teils bisher unveröffentlichte Beiträge, die einzelne Persönlichkeiten und ihr Werk behandeln. Im Zentrum steht Vasilij Pavlovitsch Vasil'ev (1818-1900), der bedeutendste russische Sinologe in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Er lernte während seines Aufenthalts in Peking Chinesisch, Tibetisch und Mandschu; Mongolisch hatte er bereits vorher in Kazan studiert. Er übernahm den Lehrstuhl für Sinologie in Kazan, der dann wie mehrere weitere orientalische Fächer 1855 nach St. Petersburg transferiert wurde, wo das bedeutendste Zentrum der russischen Orientalistik entstand.

Vasil'ev hatte in Peking mit Unterstützung der Universität Kazan eine ansehnliche Arbeitsbibliothek in den genannten Sprachen erworben, die den Grundstock für die Sammlung der Petersburger Universität bildete. Er lieferte selbst eine Beschreibung dafür.

Mit einem Beitrag von Amir Chisamutdinov sowie einem Register.