Wie kann raumbezogenes Handeln, das von einer Vielzahl von Interessen beeinflusst wird, Ăźberhaupt noch gesteuert werden? Die AutorInnen diskutieren Beispiele aus städtischen GroĂprojekten, der Sozialen Stadt, der lokalen Agenda 21 sowie lokalen Projekten und zeigen auf, welche Praktiken des Aushandelns und Handelns jeweils die Sozialraumentwicklung beeinflussen â wie also Governancearrangements von verschiedenen AkteurInnen verhandelt werden. In Prozessen geplanter Sozialraumentwicklungen ist der Ăśffentliche Sektor längst nur noch einer von vielen "kollektiven Akteuren". Als Ausdruck des "communicative turn" in Stadtentwicklungspolitiken und Planungsprozessen sind Aushandlungsprozesse zwischen Akteuren und Interessen meist schon fest in der Konstruktion von Raumpolitiken und -programmen verankert. Unter dem Begriff "Governance" wird dieser Modus des Aushandelns als Marke "guten Regierens" gern verwendet. Die damit verbundenen AnsprĂźche an Partizipation â nicht nur der institutionalisierten, sondern auch der bisher kaum artikulierten Interessen sozialer Gruppierungen â bringen soziale Praktiken hervor, die die Entwicklung des Sozialraums oft stärker beeinflussen, als die Ăśffentliche Steuerung.