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Spiegelungen westlichen und afrikanischen Denkens

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Spiegelungen westlichen und afrikanischen Denkens

Mit diesem Band wird die Trilogie RĂŒckkehr ins Eigene abgeschlossen. Wie die Begriffe >RĂŒckkehrdas EigeneSpiegelungen

ZunĂ€chst wird eine neben der rein philosophisch auftretenden Sage- Philosophie eine fĂŒr das traditionelle afrikanische Denken wichtige Form der Philosophie untersucht, die im Kontext der Religion und der Kunst aufzususchen ist.

Das dialektisch gedachte VerhĂ€ltnis von Leib und Seele bei Hegel wird bei Heidegger und Merleau-Ponty in der Richtung auf eine spannungsvolle Zusammengehörigkeit beider neu konzeptualisiert. Um in dieser Richtung weiter zu kommen, wird das afrikanische Denken herangezogen, das eine Alternative zum Gegensatzdenken bietet. Derridas nicht als dialektisierbar gedachte Zusammengehörigkeit von Freundschaft und Feindschaft wird als Modell fĂŒr die nicht mehr dialektisch gedachte Zusammengehörigkeit von leiblicher und physischer Existenz des Menschen aufgefaßt.

Um genauer darzustellen, welche Rolle Afrikanische Philosophie im Kontext der Weltphilosophie (Interkulturelle Bibliothek 60) spielen kann, werden die Schritte des Eintritts der afrikanischen Philosophie in die Weltphilosophie nachgezeichnet. Aus europĂ€isch-westlicher Sicht gilt es zunĂ€chst den Eurozentrismus zu ĂŒberwinden, der im Zeitalter der AufklĂ€rung entstanden ist. Dies geschieht zunĂ€chst durch die komparative und definitiv durch die uinterkulturelle Philosophie. Aber die afrikanische Philosophie verschafft sich vor allem von sich aus in institutionellem und inhaltlichem Sinn Weltgeltung. Damit wird die fĂŒr den Philosophiebegriff wesentliche Entscheidung vorbereitet, daß in Kulturen mit primĂ€r mĂŒndlichen Formen der Kommunikation und Überlieferung Philosophie anzunehmen ist, so daß die Bedeutung mĂŒndlicher Formen des Philosophierens neu zu erörtern ist.

Zum Autor:

Heinz Kimmerle, geboren 1930, ist emeritierter Professor fĂŒr Philosophie. WĂ€hrend der letzten fĂŒnf Jahre seiner Anstellung war er Inhaber eines Stiftungs-Lehrstuhls fĂŒr Grundlagen der interkulturellen Philosophie an der Erasmus UniversitĂ€t Rotterdam. Sein Forschungsschwerpunkt liegt seitdem bei der interkulturellen Philosophie mit dem Schwerpunkt afrikanische Philosophie.