Die Reise in die Bretagne mit seinem Freund Maxime Du Camp im Sommer
1847 muss für Flaubert ein Befreiungsschlag in einer bedrückenden Zeit
gewesen sein. Im Jahr zuvor hatte er den Vater und die geliebte
Schwester verloren und fand sich nun, bedroht von den wiederholten
Nervenanfällen, allein mit der Mutter und der verwaisten kleinen Nichte
in dem Landhaus der Familie in Croisset. Heute berühmte Jugendwerke
lagen unveröffentlicht in der Schublade und die Beziehung zu Louise
Colet war mehr als krisenhaft. Freiheit ist das wichtigste
Element in diesem Reisebericht, den die beiden Gefährten gemeinsam
verfassen: die innere Freiheit, die aus dem ungebundenen Umherstreifen
folgt und in einem farbigen Mosaik von Betrachtungen und Assoziationen
ihren Ausdruck findet. Geschichte und Kultur, Mensch und Natur,
denkwürdige Orte und armseligste Behausungen, alles ist hier
gleichermaßen bedeutungsvoll und mit der gleichen Hingabe beschrieben.