„Die Liebe, die Rache, ganz in einer Person verkörpert wie in der antiken Tragödie, das finden Sie heute nur noch in Italien." Ein solcher menschgewordener Urtrieb war zum Beispiel Carlotta, um die sich diese Erzählung rankt. „Ich hatte ja an meinem Verlobten vieles auszusetzen", sagte Calotta, „aber den Vater meines Kindes werde ich lieben können, das weiß ich gewiss." Als die stattliche Carlotta diese Worte spricht, weiß sie noch nicht, wie sich ihre Beziehung zu dem Krämer Modesto gestalten wird und welches Schicksal ihr bevorsteht.
AUTORENPORTRÄT
Isolde Kurz (1853 – 1944) war eine deutsche Schriftstellerin und Übersetzerin. Ihre Kindheit nahe Stuttgart schilderte sie später als idyllisch, jedoch nicht frei von Konflikten zwischen dem freigeistigen Lebens- und Erziehungsstil ihrer Eltern und den bodenständigen Anschauungen der Dorfbevölkerung. Seit 1873 lebte sie für über 40 Jahre in Florenz. Ihre Novellen und Erzählungen spielen meist in Mittelitalien. Sie starb - 90jährig – in Tübingen.