Mit der Einschulungsfeier wird das Kind Mitglied einer gesellschaftlichen Bildungsinstitution und erhält den Status eines SchĂźlers, ohne tatsächlich schon Ăźber die notwendigen Kenntnisse der damit verbundenen Anforderungen zu verfĂźgen. Die vorliegende ethnographische Studie dokumentiert, wie das Kind erst durch eigenes Erleben und Erfahrung die Fähigkeit erwirbt, adäquat am Schulleben zu partizipieren und damit ein Schulkind (im wĂśrtlichen Sinn: schulfähig) zu werden. Ăber die Wissensvermittlung hinaus konstituieren in der Schulanfangsphase alle Beteiligten eine schulspezifische Lernkultur, die Ăźber rituelles, mimetisches und soziales Lernen sehr individuell verarbeitet und im gemeinschaftlichen Handeln zum Ausdruck gebracht wird.