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Von Prag nach New York : Hans Kohn. Eine intellektuelle Biographie

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Die Biographie bietet erstmalig eine umfassende Darstellung und Interpretation des wechselvollen Denk- und Lebensweges des Historikers Hans Kohn.

Hans Kohn gilt bis heute als einer der GrĂŒndungsvĂ€ter der akademischen Erforschung des Nationalismus. Als »Kohn-Dichotomie" gingen seine Überlegungen in die internationale Forschung ein. Ausgehend von den Kategorien »Ost" und »West", die weniger als geographische Begriffe, sondern vielmehr als Metaphern zu verstehen sind, unterschied Kohn zwei Formen des Nationalismus: Der westliche Typ beruhe auf den Ideen der AufklĂ€rung des 18. Jahrhunderts und ziele letztlich auf die Einheit der Welt in der Vielfalt. Der östliche Typ hingegen lehne die AufklĂ€rung ab und verkörpere daher irrational und romantisch eine exklusive Weltsicht.

Doch Hans Kohn war mehr als nur ein Theoretiker des Nationalismus: Bis zum Ende der 1920er Jahre hatte er sich zu einem der fĂŒhrenden Ideologen und gestaltenden ReprĂ€sentanten des deutschsprachigen Zionismus entwickelt, der sich fĂŒr einen binationalen jĂŒdisch-arabischen Staat in PalĂ€stina aussprach. Als Zionist beschĂ€ftigte sich Kohn zeit seines Lebens mit dem Konzept eines ethischen Nationalismus, der die Rechte anderer Völker, im Besonderen diejenigen der Araber in PalĂ€stina, respektieren wĂŒrde.