»Beziehungszauber« nannte Thomas Mann das Netz der Leitmotivik,
mit dem Wagner das Ă€uĂerst komplexe, psychologisch-philosophische
Geflecht zwischen seinem Gesangstext und seiner Musik herstellt. Der
renommierte Dirigent Will Humburg verfolgt dieses Zusammenspiel
im Vorabend des Rings des Nibelungen, dem Rheingold, gleichsam Takt
fĂŒr Takt, indem er mit dem musikalischen Gewebe zugleich dessen
symbolische Tiefenstruktur freilegt. Dabei geht er ĂŒber die zahllosen
bisherigen Analysen einen entscheidenden Schritt hinaus: Er belegt,
dass es jenseits der beiden bekannten Schichten der Dichtung und der
musikalischen Leitmotive bzw. Leit-Rhythmen und -Akkorde noch
eine dritte, nÀmlich die der Instrumentation gibt, in der Wagner auch
die Klangfarben symbolisch einsetzt, um so mit einer Art Leit-Orchestration
die beiden anderen Ebenen zusÀtzlich und oft durchaus kontrÀr
zu kommentieren sowie auf Tiefenschichten hinzuweisen, die dem
Hörer das Unterbewusstsein der Figuren oder die Verbindung unterschiedlicher
HandlungsstrĂ€nge erschlieĂen. Das Buch wendet sich an
professionelle Wagner-Interpreten und interessierte Laien; fĂŒr sein
VerstÀndnis ist ein begleitendes Mitlesen der Partitur nicht notwendig.
Mit ausklappbarer Leitmotivliste und Tabelle ĂŒber Wagners Zahlensymbolik
im Ring.