(4)

Wie eine Nuss mein Leben auf den Kopf stellte

audiobook


Lisas Mutter wurde als Kind fast entfĂŒhrt. Seither hat sie immerzu Angst, Lisa könnte auch entfĂŒhrt werden. Was vollkommener Quatsch ist, findet Lisa. Im Gegensatz zu ihr war ihre Mutter als kleines MĂ€dchen nĂ€mlich niedlich und hatte keine kurzen watteĂ€hnlichen Haare und so große VorderzĂ€hne wie Lisa. Als sie erfĂ€hrt, dass aus dem Herrenhaus, das seit langer Zeit leer steht, ein Waisenhaus werden soll, beneidet sie die Kinder fast ein bisschen. Die mĂŒssen sich nicht mit ihren Eltern herumschlagen. Die sind frei. Sie saust auf ihrem Fahrrad los, um sich das Haus etwas genauer anzusehen. Lisa landet in einem schier unglaublichen Garten, wo alles mindestens so ĂŒppig und wild wĂ€chst wie im Dschungel. Sie begegnet dem GĂ€rtner, und als der sie fragt, ob sie eines der Kinder sei, die hier demnĂ€chst einziehen werden, kann sie nicht anders: Sie bejaht und tischt dem netten GĂ€rtner eine Geschichte auf, die sich gewaschen hat. Dass ihre Eltern entfĂŒhrt worden seien und man seither nie wieder etwas von ihnen gehört habe. Lukas, der GĂ€rtner, nimmt Lisa mit zu sich nach Hause, wo er sich zusammen mit seiner Frau rĂŒhrend um sie kĂŒmmert. Doch dann bietet er ihr eine Nuss an – und die Nussallergie, die Lisa immer fĂŒr eine Erfindung ihrer Mutter gehalten hatte, stellt sich als Ă€ußerst real heraus. Lisa hat einen allergischen Schock und findet sich auf der Krankenstation des Waisenhauses wieder. Wie soll sie nur wieder von hier wegkommen? Denn niemand will ihr glauben, dass sie nicht hierher gehört. Leise schleicht sie die Treppe hinunter, und als sie Stimmen hört, versteckt sie sich im Schrank. Da öffnet sich die SchranktĂŒr und ein Junge sieht sie an. Ein Junge, der ihr verdammt Ă€hnlich sieht.