Geschichte des Reichsarbeitsministeriums im Nationalsozialismus

Eine Verwaltungsgeschichte ĂŒber die Arbeitsbeziehungen und die Staatlichkeit der NS-Herrschaft. Die TreuhĂ€nder der Arbeit schienen zum Scheitern verurteilt. Die NS-Regierung beauftragte die 1933 geschaffene Behörde mit der unlösbaren Aufgabe, ihre gesellschaftliche Utopie einer "Volksgemeinschaft" auf die Arbeitsbeziehungen zu adaptieren und dort zu verwirklichen. Zugleich musste die Verwaltung die Probleme der Gegenwart angehen. Der Konflikt zwischen Kapital und Arbeit, der Einfluss von Lobbyisten und Parteiorganisationen und nicht zuletzt die widersprĂŒchlichen Ziele des NS-Regimes lasteten auf der jungen Behörde. Es war illusorisch, all dem gerecht zu werden. Die Sozialgeschichte leitet daraus ein vermeintliches Schattendasein der TreuhĂ€nder ab. DemgegenĂŒber legt Sören Eden auf Basis organisationssoziologischer ZugĂ€nge eine Neuinterpretation vor. Dazu analysiert er erstmals die Struktur und Praxis der Behörde sowie ihre Vernetzungen in die Arbeitswelt und den NS-Staat. Der Autor zeichnet das Bild einer sich dynamisch wandelnden Verwaltung, die sich erstaunlich anpassungsfĂ€hig zeigte. Indem sie sich in den Dienst der Kriegswirtschaft stellte, sicherte sich die Behörde eine unangefochtene Stellung im staatlichen GefĂŒge der NS-Zeit - mit brutalen Folgen fĂŒr die Bevölkerung.