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August Stramm - Sprachskepsis und kosmischer Mystizismus im frühen 20. Jahrhundert

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Die Verf. beklagt, daß sich die bisherige Forschung zu sehr auf formale und zu wenig auf inhaltliche Aspekte von St.s Werk konzentriert habe. Mit Blick auf die "Aussageinhalte" des Werks zeichnet sie daher im ersten Teil der Arbeit vier "Einflußstränge" auf St. nach: den "sprachkünstlerischen Einfluß [.] Waldens, Marinettis und Kandinskys", den "kosmisch-mystischen Einfluß der amerikanischen Lebensphilosophen Trine und Mulford", den "sprachphilosophischen Einfluß Nietzsches, Vaihingers und Mauthners" und den "christlichmystischen Einfluß [.] Mechthild von Magdeburg[s] und Meister Eckhard[s]". Im zweiten Teil der Arbeit wird das Gesamtwerk St.s in (z. T. sehr knapp bemessenen) Einzelinterpretationen auf seinen weltanschaulichen Gehalt hin befragt. Die Verf. kommt zu dem Ergebnis, daß es St. nicht um eine "formale Sprachdestruktion" gegangen sei, sondern um die Vermittlung eines "kosmisch-mystische[n] Alleinheitsdenken(sic). Wichtige Beobachtungen der Verf. im Detail können freilich nicht darüber hinwegtäuschen, daß die vorlieg. Arbeit in verschiedener Hinsicht (u. a. additive Reihung von Forschungsergebnissen, ausladende inhaltliche Referate der "Einflußstränge", Zitate ohne argumentative Funktion, Wiederholungen, pauschalierende kulturgeschichtliche Brückenschläge, formale Mängel) eher enttäuscht.

Günter Helmes, Paderborn

aus: Germanistik, 34. Jg. 1993, 2/3, Seite 930-931