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Das Missverständnis : Der kleine Fürst 200 – Adelsroman

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Viola Maybach hat sich mit der reizvollen Serie "Der kleine Fürst" in die Herzen der Leserinnen und Leser geschrieben. Alles beginnt mit einem Schicksalsschlag: Das Fürstenpaar Leopold und Elisabeth von Sternberg kommt bei einem Hubschrauberunglück ums Leben. Ihr einziger Sohn, der 15jährige Christian von Sternberg, den jeder seit frühesten Kinderzeiten "Der kleine Fürst" nennt, wird mit Erreichen der Volljährigkeit die fürstlichen Geschicke übernehmen müssen.

"Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.

»Du bist so still«, sagte Christian von Sternberg während der Großen Pause zu seiner Freundin Stephanie von Hohenbrunn. »Was ist los, Steffi?Normalerweise sprachen sie in der Schule nur das Nötigste miteinander, sie wollten kein Aufsehen erregen. Aber seit Christian gemeinsam mit Stephanies Großmutter Emilia von Hohenbrunn zu den Geiseln von vier Bankräubern gehört hatte, standen sie ohnehin im Blickpunkt der Öffentlichkeit, denn Christian war, gemeinsam mit ein paar Kindern und zwei Verletzten, zuerst freigelassen worden. Das hatte ein sensationslüsterner Reporter zum Anlass genommen, ihn zu beschuldigen: Wieso war Prinz Christian von Sternberg, auch 'der kleine Fürst' genannt, nicht auf die Idee gekommen, anderen Geiseln, die älter und weniger gesund waren als er, den Vortritt zu lassen? Stephanie war in einem Fernsehinterview leidenschaftlich für ihn eingetreten, seitdem waren sie in aller Munde und wurden häufig von Fotografen belagert.»Ich kann das nicht, Chris«, antwortete sie unglücklich.»Was meinst du damit? Was kannst du nicht?»Dieser ganze Wirbel ist mir zu viel. Ich will nicht jedes Mal, wenn ich auf die Straße gehe, fünfzig Mikrofone vor die Nase gehalten bekommen. Neulich standen ein paar Fotografen die ganze Nacht vor unserem Haus. Das macht mir Angst.Stephanie war vierzehn Jahre alt, sie ging mit Christians Cousine Anna von Kant in eine Klasse. Über Anna hatte er sie kennengelernt und sich bald in sie verliebt: in ihre schönen grauen Augen, ihre roten Haare, die Sommersprossen auf ihrer Nase, ihr hübsches, weiches Gesicht. Vor allem aber hatte er in ihr eine verwandte Seele erkannt. Sie war ruhig und zurückhaltend wie er selbst, aber sie konnte auch fröhlich, sogar albern sein, wenn die Umstände danach waren. Mit ihr konnte er über alles reden. Sie hörte ihm zu und verstand ihn, selbst wenn ihm die richtigen Worte fehlten, um auszudrücken, was er fühlte.Bei ihren Worten bekam er Angst, sie zu verlieren, bevor er sie überhaupt richtig hatte kennenlernen dürfen, denn sie waren noch nicht lange zusammen.