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„Der holländische Schriftsteller“ Albert Vigoleis Thelen

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1931 verließ Albert Vigoleis Thelen (1903-1989) Deutschland wegen eines „allgemeinen Unbehagens an meiner deutschen Kultur“. Ein halbes Jahr wohnte er in den Niederlanden und dann reiste er zusammen mit seiner schweizerischen Freundin Beatrice nach Mallorca, wo das Paar bis 1936 lebte.

In Köln und Münster hatte sich Thelen mit der niederländischen Sprache und Literatur befasst und seit 1929 hat er sich als Übersetzer niederländischer Literatur betätigt. Er war mit mehreren holländischen Kulturträgern befreundet, wie etwa Henny Marsman und Menno ter Braak. Nicht umsonst hat Thomas Mann ihn für einen „holländischen Schriftsteller“ gehalten.

Von 1947 bis 1954 hat Thelen erneut in den Niederlanden gelebt und sich viel Mühe gegeben, um die sogenannte Edition Corona, einen Verlag mit Sitz in Surinam, auf die Beine zu stellen. Vergeblich.

Thelen war ein ausgezeichneter Erzähler und der Amsterdamer Verleger Geert van Oorschot hat ihn gedrängt, die Geschichten von Mallorca aufzuschreiben. Und so entstand sein opus magnum Die Insel des zweiten Gesichts, das 1954 von van Oorschot veröffentlicht wurde.

Thelens Werdegang wurde von dem Germanisten Tim van der Grijn Santen, der seit dreißig Jahren mit Königshausen & Neumann verbunden ist, untersucht und dargestellt.