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Durchschaut! : Chefarzt Dr. Norden 1174 – Arztroman

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Jenny Behnisch, die Leiterin der gleichnamigen Klinik, kann einfach nicht mehr. Sie weiß, dass nur einer berufen ist, die Klinik in Zukunft mit seinem umfassenden, exzellenten Wissen zu lenken: Dr. Daniel Norden!

So kommt eine neue große Herausforderung auf den sympathischen, begnadeten Mediziner zu. Das Gute an dieser neuen Entwicklung: Dr. Nordens eigene, bestens etablierte Praxis kann ab sofort Sohn Dr. Danny Norden in Eigenregie weiterführen. Die Familie Norden startet in eine neue Epoche!

Melanie rückte die tiefroten Dahlien, die sie erst vor wenigen Minuten aus dem Garten geholt hatte, in der Porzellanvase zurecht. Sie würden schnell dahinwelken, aber im Moment sahen sie wunderschön aus und brachten etwas Farbe und Leben in das kleine Gästezimmer. Der Raum war perfekt ausgestattet, mit hellen Buchenmöbeln, faltenfreier Bettwäsche und einer gemütlichen Sitzecke. An den Wänden hingen moderne Drucke und ein Flachbildfernseher. Melanie wünschte sich aus ganzem Herzen, dass sich ihr Gast hier wohlfühlte. Nur so könnte sie ihrem Haus, das sich wie ein Gefängnis anfühlte, für eine kurze Zeit entfliehen. Sie eilte zurück in die Küche und schaffte es noch, die Kaffeemaschine einzuschalten und das Tablett mit dem Geschirr in den Wintergarten zu tragen, als Simon nach ihr rief. Durch die Sprechanlage, deren kleine, unauffällige Lautsprecher in jedem Zimmer des Hauses angebracht waren, tönte seine tiefe, ungeduldige Stimme: »Melly! Melly!« Ohne eine Miene zu verziehen, machte sie sich auf den Weg zu ihrem Mann. Sie wusste, sie würde ihn im Arbeitszimmer finden, dort, wo sie ihn vor knapp zehn Minuten zurückgelassen hatte. Simon saß am Schreibtisch. Auf seinem Computerbildschirm sah Melanie die Tabelle mit den aktuellen Umsatzzahlen, die das Steuerberaterbüro vor einer Stunde gemailt hatte. »Ich brauche ein Kissen für den Rücken.« Simon sah sie nicht an, sondern studierte weiter die Zahlen. Das Kissen, nach dem ihm verlangte, lag auf einem Stuhl in seiner Reichweite. Melanie nahm es und schob es zwischen seinen Rücken und die Lehne des Rollstuhls. »Ist es gut so?«, fragte sie automatisch. »Etwas tiefer.