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​Fahr zur Hölle, Hombre : Pete Hackett Western Edition 99

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Das Mondlicht reichte nicht aus, um die Nacht zu erhellen. Immer wieder zogen Wolken vor die Scheibe des Mondes. Die kleine Herde ruhte in einer grasigen Senke. Es waren etwa fünfhundert Longhorns. Die Ruhe der Nacht lagerte über den Rindern.

Nur das dumpfe Pochen der Hufe mischte sich in die Stille. Monty Nicholson ritt langsam um die Herde herum. Monty war müde. Um Mitternacht hatte ihn sein Gefährte aus dem besten Schlaf gerissen, damit er die Herdenwache übernehme. Chris Dawson hatte sich einen Schluck aus der Brandypulle genehmigt und war dann in seinen Schlafsack gekrochen.

Verdrossen zog Monty seine Runden. Der Braune unter ihm schnaubte, als sich eine Fledermaus mit lautlosem, geisterhaftem Flügelschlag aus dem Ufergebüsch des Bouse Wash löste und dicht vor der Nase des Tieres vorbeizog. Monty beruhigte das Pferd und verließ den Fluss.

Plötzlich hielt er an. Er drehte den Kopf nach Westen und lauschte. Sekundenlang zweifelte er, aber dann war er sicher, dass es sich tatsächlich um Hufschlag handelte, der vom lauen Nachtwind herangetragen wurde.

Monty wartete. Er fragte sich, wer mitten in der Nacht durch die Gegend ritt. Von der Ranch war es niemand, denn die lag östlich des Bouse Wash. Monty hörte bald heraus, dass es sich um einen ganzen Reiterpulk handeln musste.

Viehdiebe?