Enoch Brown kannte alle Hurenhäuser in New Orleans wie seine Westentasche.
Umso erfreuter war der stämmige Flößer, als er in Madame Natalies Bordell ein neues Gesicht erblickte. Die kurvige Schöne mit den kupferfarbenen Locken trug ein grünes Taftkleid, das ihre üppigen Formen stark betonte. Und sie warf Brown einen glutvollen Blick zu, der den starken Mann wie ein Blitzschlag traf.
Madame Natalie witterte Browns Begeisterung sofort.
„Ich möchte Ihnen Gloria vorstellen, Mister Brown“, lispelte die Puffmutter. „Sie versteht sich erstklassig darauf, einen Gentleman glücklich zu machen.“
Brown konnte nicht antworten, weil seine Kehle schlagartig ausgetrocknet war. Der Flößer konnte nur stumm nicken. Madame Natalie grinste zufrieden. Sie wusste, wie Gloria auf das starke Geschlecht wirkte. Die Bordellchefin gab der Rothaarigen ein Zeichen.
Gloria lächelte Brown verführerisch zu und zog ihn an der Hand mit sich in ein Separee. Der bullige Kerl folgte ihr. Brown konnte nicht ahnen, dass er in diesem Moment sein Todesurteil bereits unterschrieben hatte.