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Geliebtes Pummelchen : Kinderärztin Dr. Martens Classic 62 – Arztroman

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Die Kinderärztin Dr. Martens ist eine großartige Ärztin aus Berufung, sie hat ein Herz für ihre kleinen Patienten, und mit ihrem besonderen psychologischen Feingefühl geht sie auf deren Sorgen und Wünsche ein. Die Kinderklinik, die sie leitet, hat sie zu einem ausgezeichneten Ansehen verholfen.

Kinderärztin Dr. Martens ist eine weibliche Identifikationsfigur von Format. Sie ist ein einzigartiger, ein unbestechlicher Charakter – und sie verfügt über einen liebenswerten Charme.

Alle Leserinnen von Arztromanen und Familienromanen sind begeistert!

»So beeil dich doch, und klüngle nicht so lange mit dem Essen herum, Wiebke«, fuhr Klara Sosna das kleine Mädchen an, das unlustig in dem Essen auf seinem Teller herumstocherte. »Schmeckt nicht, Tante Klara, Wiebke möchte keinen Spinat«, erwiderte die Kleine und schob den Teller von sich. »Der Teller wird leergegessen und damit basta, hast du mich verstanden? Hier wird gegessen, was auf den Tisch kommt, und du stehst auch nicht eher auf.« »Ja, Tante Klara«, kam es nun leise über die Lippen des Mädchens, und seine Augen bekamen einen ängstlichen Ausdruck. Klara Sosna war eine hagere fünfzigjährige Frau mit graumeliertem, zu einem straffen Knoten frisierten Haar. Seit vor vier Jahren Wiebkes Mutter bei der Geburt des Kindes gestorben war, lebte sie in dem kleinen Häuschen des Neffen in Wintorf und versorgte ihn und sein Kind. Klara Sosna aber war eine harte, gefühlsarme Frau, der es nur darum ging, das Kind zu versorgen und zu kleiden, den Neffen und dessen Haushalt zu betreuen und für diese Dienstleistungen, wie sie es nannte, auch noch gut bezahlt zu werden. Heiko Recker selbst kümmerte sich nicht um sein Kind, ein niedliches Pummelchen mit blonden Ringellocken. Er lehnte die Kleine völlig ab, richtete es auch nach vier Jahren immer so ein, daß er sie so wenig wie möglich zu sehen bekam. Mit dem Tag, an dem seine über alles geliebte Frau Rosemarie bei Wiebkes Geburt gestorben war, war für ihn eine Welt zerbrochen. Der Kleinen gab er in seinem Schmerz die Schuld an dem herben Verlust der geliebten Frau, dem Kind gegenüber war er ungerecht. Heiko Recker hatte es vor vier Jahren nicht viel Mühe gekostet, die Tante zu überreden, in sein kleines Haus zu kommen, um sein Kind zu betreuen. Für ihn war es wichtig, daß er sich nicht um sie kümmern mußte, und daß er das Kind auch nicht jeden Tag sah. Da Klara Sosna selbst nie verheiratet gewesen war und auch keine eigenen Kinder hatte, konnte oder wollte sie es nicht sehen, daß da ein Kind war, das Liebe und Zärtlichkeit brauchte, daß sich ein kleines Herz nach Zuneigung sehnte. So waren vier Jahre vergangen, und nichts hatte sich geändert. Im Gegenteil, es war eher noch schlimmer geworden.