Als der Autor in der zweiten Hälfte der 1980er-Jahre begann, die Geschichte der Edelfreien von Entringen zu erforschen, zu deren Genealogie zwar zahlreiche Einzelabhandlungen vorlagen, jedoch weder eine erschöpfende Monographie, noch eine politische oder kulturelle Wertung, ahnte er nicht, welche Folgen diese Arbeit noch zeitigen würde.Als die Auswertung der Quellen abgeschlossen war und einer Zusammenschau nichts mehr im Wege stand, fiel die schiere Überzahl der Dokumente auf, die sich mit den Reichsministerialen,späteren Freiherren und Grafen von Königsegg in Oberschwaben beschäftigten. So war es ein Leichtes herauszufiltern, daß die Herrn von Königsegg im Dienste der Stauferkaiser die politische und wirtschaftliche Nachfolge der von Entringen nach deren Abstieg übernommen hatten.
Als die Monographie über die Entringen und die Frühgeschichte der Grafen von Königsegg im Jahre 1993 im Druck erscheinen konnte, begrüßte der Chef des Hauses, S.E. der Graf zu Königsegg-Aulendorf, der inzwischen zu einem unersetzlichen Helfer und zuletzt auch zum Autor geworden war, den Band mit den Worten „Sie wollen aber jetzt doch nicht aufhören?“. So entstand über die Jahre eine Königsegg-Trilogie in fünf Bänden, die 2016 ihren vorläufigen Abschluß fand und die Entwicklung der drei noch existierenden Königsegg-Linien über einen Zeitraum von über 860 Jahren dokumentieren und beschreiben konnte. Eine Trilogie des südwestdeutschen Geschlechts, die in Umfang und zeitlicher Einordnung nur noch von den Arbeiten über das Haus Württemberg übertroffen wird.
Daß sich zwischen die drei Hauptwerke auch dieser oder jener Artikel, dieser oder jener Vortrag oder auch einzelne Spezialaspekte schoben, liegt in der Natur der Dinge, doch wurden sie bisher nur einem kleinen Kreis von Interessierten zugänglich. So soll dieser Band die zwischen dem ersten und dem letzten Teil der Trilogie entstandenen Arbeiten vereinigen und damit einer größeren Öffentlichkeit zur Verfügung stehen.
Wie zu Beginn soll auch hier ein weiser Satz des zum Familienverband gehörenden Meingoz II. von Tobel-Fronhofen-Königsegg (1240-1286) stehen, der sich zum Ende seines Lebens und nach Verkauf all seiner Güter als Deutschordensbruder in die Kommende Altshausen zurückzog: "Wan diu menneschait bloede ist und elliu dinc zerganchlich, wan alaine diu got anhorent, so ist daz mugelich und gewonlich, swaz man creftiger dinge tue, diu ewic sin sun...", geschrieben am 19.Februar 1282.
Der Autor:
Dr. med. Horst Boxler, aufgewachsen in Eßlingen am Neckar, Geschichtsunterricht bei Prof. Dr. Otto Borst, studierte in Freiburg i. Br. und Essen Humanmedizin und wurde 1972 über thermographische Meßmethoden in der Medizin promoviert. Tätigkeiten in den Fachrichtungen Neurochirurgie, Neuroradiologie, Neurologie und Psychiatrie schlossen seine Ausbildung ab.Der Autor lebt heute mit seiner Familie über Waldshut im Südschwarzwald.