Tiecks Märchen stammt aus seiner Phantasus-Sammlung und eröffnet dem Leser eine fantastische Welt voller Schrecken.
Der menschenscheue Emil hegt leidenschaftliche Gefühle für das Nachbarsmädchen. Jeden Abend beobachtet er sie heimlich durch sein Fenster. Als er dadurch Zeuge eines grausamen Mordes wird, ist nichts mehr wie es war. Einige Monate später steht endlich die Hochzeit mit seiner Angebeteten bevor, doch Emil ist noch immer traumatisiert und die Hochzeit endet in einer Katastrophe.
Ludwig Tieck (1773 – 1853) war ein bedeutender deutscher Dichter und Schriftsteller der Romantik. Er studierte Geschichte, Philologie und Literatur in Halle (Saale), Göttingen und Erlangen mit dem Ziel, Schriftsteller zu werden. Zusammen mit seinem Freund Wilhelm Heinrich Wackenroder, der als Mitbegründer der Epoche der Romantik gilt und mit dem Tieck auch gemeinsam Werke verfasste, reiste er viel und hielt seine Eindrücke in zahlreichen Reiseberichten fest. Er interessierte sich sehr für die englische Literatur, insbesondere für Shakespeare, und übersetzte einige Texte ins Deutsche. Zu seinen bekanntesten Werken gehören die Märchen „Der gestiefelte Kater" (1797) und „Der blonde Eckbert" (1797).