Am 1. Januar 2015 erstickt die 27-jährige Natalie K. ihre 2-jährige Tochter und ihren 5-jährigen Sohn und versucht anschliessend, sich selbst das Leben zu nehmen. Die Kinder waren zu diesem Zeitpunkt in einem Heim fremdplatziert, doch über die Feiertage zu Besuch bei der Mutter. Der erschütternde Fall zieht weite Kreise in der Schweizer Medienlandschaft, eine heftige Debatte pro und kontra der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde beginnt.Im vorliegenden Buch werden zum ersten Mal die Aufzeichnungen, die Natalie K. nach der Tat im Gefängnis zu Papier gebracht hat, veröffentlicht. Dabei handelt es sich um ihre Lebensgeschichte. Bevor Natalie K. in der Zelle Suizid begeht, verfasst sie einen an Zoë Jenny gerichteten Brief mit der Bitte um Veröffentlichung ihrer Aufzeichnungen.
Natalie K.s Text behandelt ihre Kindheit als Tochter von Zeugen Jehovas, die den Absprung schaffen. Sie beschreibt ihre normale Jugend, der Beginn ihres eigenen Familienlebens und die unsteten Zeiten, bis das junge Paar Anfang November wegen Betrugsverdacht verhaftet wird und die Kinder in einem Heim platziert werden. Natalie K. kommt kurz danach wieder frei, der Kindsvater bleibt in Haft. In einem heftigen Kampf mit den Behörden versucht Natalie K. ihre Kinder zurückzubekommen. Die Auseinandersetzung gipfelt zwischen Weihnachten und Neujahr im Entscheid der Behörde, dass die Kinder zurück ins Heim müssen. Ihren Kampf endgültig verloren glaubend, sieht Natalie K. den einzigen Ausweg im erweiterten Suizid. Die Kinder sterben, die Mutter überlebt.
Natalie K.s Text ist erschütternd. Für den Kontext ist er eingebettet in weitere Beiträge. Im Vorwort erklärt Jenny, warum das Manuskript zu ihr kam. Eine Chronologie der Ereignisse listet auf, was vor und nach der Tat passiert ist. Im Anschluss an Natalie K.s Text ordnet der renommierte Psychiater Mario Gmür die Tat strafrechtlich und psychiatrisch ein. Eine editorische Notiz erläutert den Umgang mit dem Text und warum er gelesen werden sollte.