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Rodeo in Wichita : Wyatt Earp 178 – Western

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"Vor seinem Colt hatte selbst der Teufel Respekt!" (Mark Twain) Der Lieblingssatz des berühmten US Marshals: "Abenteuer? Ich habe sie nie gesucht. Weiß der Teufel wie es kam, dass sie immer dort waren, wohin ich ritt." Diese Romane müssen Sie als Western-Fan einfach lesen!

An dem Morgen des Tages, an dem es geschah, herrschte in der graubraunen Kistenholzstadt Dodge City eine gespannte Atmosphäre. Die Stadt wartete auf die Reagan-Herde. Immer wenn der große texanische Rancher Arthur Reagan seine Herde nach Dodge City schickte, bedeutete das für die Stadt einen tollen Wirbel. Das lag nicht zuletzt daran, daß die siebeneinhalbtausend Rinder, die der Großrancher meistens auf den Trail brachte, von einer Crew von Treibern begleitet wurden, die sich einen Spaß daraus zu machen pflegte, die ganze Stadt auf den Kopf zu stellen. Meistens kam die Reagan-Herde im Herbst. In diesem Jahr aber kam sie schon im Frühjahr. Schon vor drei Tagen hatten Reiter berichtet, daß mehr als zehntausend Rinder auf dem Wege zum Arkansas wären! Das war ein Rekord, der niemals vorher (und auch niemals danach) erreicht worden ist. Arthur Reagan hatte die größte Herde auf den Trail geschickt, die jemals in diesem Gebiet unterwegs war. Eine solche Herde bedeutete für die Stadt, die als ihr Endziel bestimmt war, nicht nur Aufregungen, sondern auch enorme Einnahmen. Vor allem waren es die Salooner, denen es an diesem Vormittag schon in den Händen juckte. Sie spürten bereits die blanken Dollars, die sie den Boys aus den Taschen ziehen würden. Viele Wochen lang waren die vierunddreißig Treiber, angeführt von ihrem Trailboß James Austin, unterwegs. Und diesmal hatte der Rancher zum ersten Mal seinen neunzehnjährigen Sohn Terry mitgeschickt. Aber Terry Reagan war nur einer der Treiber; nichts weiter. So wollte es der Rancher – und so wollte es das ungeschriebene Gesetz der Savanne. Ein Herdentrail wurde immer nur von einem einzigen Mann geführt, und das konnte nur ein erfahrener alter Cowboy sein, wie in diesem Falle eben James Austin. Was die Unruhe in der Stadt verstärkte, war die Tatsache, daß ausgerechnet am vergangenen Abend fast fünfzig Büffeljäger in die Stadt gekommen waren, die sich erfahrungsgemäß nicht eben gut mit Trailcowboys vertrugen. Unten in den South-Quartieren hielten sich zwei Dutzend Pelztierjäger auf, die den Frühsommer abwarteten, um sich dann wieder auf den Weg in die Berge zu machen. Auch diese Leute vertrugen sich meist schlecht mit den Kuhtreibern aus dem Süden.