Ein neues Mandat in Chile weckt bei dem aus drei Abenteuern bekannten Würzburger Anwalt Thomas Schöngeist wehmütige Erinnerungen an eine leidenschaftliche Liebesbeziehung zu einer Deutsch-Chilenin. Kein Happy-End hatte die Liebesgeschichte, die Anwalt Schöngeist während seines Jura-Studiums in einen Strudel zeitgeschichtlicher Ereignisse zog und auch die kulturellen Differenzen zu María Pilar, der Enkelin eines vor den Nazis geflohenen jüdischen Molkerei-Unternehmers, als unüberbrückbar erscheinen lassen.
Ein düsteres Geheimnis klingt da an, das nie restlos aufgeklärt wurde. Eine deutsch-jüdische Familiensaga, die in Unterfranken unter dem Hakenkreuz ihren Ausgang nimmt und in der Nacht des Wahlsiegs Salvador Allendes in Chile eine dramatische Katharsis erfährt. Unter der Hand entfaltet sich ein verwickelter Spionagethriller, bei dem nicht nur Augusto Pinochets Geheimdienst Central Nacional de Información eine unrühmliche Rolle spielt, mit von der historischen Partie sind ebenso der amerikanische CIA wie westdeutscher BND und Ostberliner Stasi.
Der Amberger Autor der Schöngeist-Reihe, der Würzburg kennt weil er hier selbst Psychologie und Volkswirtschaft studierte, und der zum Südamerika-Liebhaber wurde, weil er hier ein Sabbatical begann und dann mit seiner Firma in Santiago de Chile verbrachte – Siegfried Schröpf breitet ein komplexes Panorama deutsch-chilenischer Geschichte des mörderischen 20. Jahrhunderts aus.