Die kritische Auseinandersetzung mit zeitgenössischen Strömungen der Philosophie nahm in Nelsons Lehrtätigkeit und Veröffentlichungen breiten Raum ein. Neben konkurrierenden Ausprägungen des Neukantianismus grenzte er sich gegen Pragmatismus, Positivismus und die phänomenologische Schule ab, vor allem aber auch gegen Autoren wie Bergson und Spengler, die einem Paradigma von Philosophie verpflichtet waren, das Nelson in seinen Vorlesungen mit dem Ausdruck "intuitive Philosophie" bezeichnete. Nelsons Kritik beschränkt sich nicht darauf, dieser Art Philosophie Begründungsmängel vorzuwerfen. Vielmehr sieht er die "intuitive Philosophie" in dem klassischen Denkfehler befangen, gehaltvolle Aussagen aus bloßen Begriffen herzuleiten und die Gültigkeit ihrer Thesen durch die fälschliche Berufung auf begriffliche Tatsachen zu erschleichen. Wie für Wittgenstein sind auch Nelsons leitende Ideale in der Philosophie Klarheit und kompromisslose Konsequenz. Wenn irgendwo, dann erweist sich Nelson mit diesem Text als analytischer Philosoph im besten Sinne - als ein Philosoph, für den die "Kunst, zu philosophieren" zuallererst in der Kunst des richtigen Argumentierens besteht und für den diese Kunst insbesondere durch die Analyse der Argumentationen und Fehlargumentationen anderer Philosophen erworben wird.