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Vertraue keinem Musikanten : Der Bergpfarrer 244 – Heimatroman

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Mit dem Bergpfarrer hat der bekannte Heimatromanautor Toni Waidacher einen wahrhaft unverwechselbaren Charakter geschaffen. Die Romanserie läuft seit über 13 Jahren, hat sich in ihren Themen stets weiterentwickelt und ist interessant für Jung und Alt! Toni Waidacher versteht es meisterhaft, die Welt um seinen Bergpfarrer herum lebendig, eben lebenswirklich zu gestalten. Er vermittelt heimatliche Gefühle, Sinn, Orientierung, Bodenständigkeit. Zugleich ist er ein Genie der Vielseitigkeit, wovon seine bereits weit über 400 Romane zeugen.

Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Heimatromanen interessiert.

Die Stimmung im Festzelt erreichte ihren Höhepunkt, als die drei Burschen das Podium erklommen und nach ihren Instrumenten griffen. Während draußen die Kirmesbesucher, die keinen Einlass in das Zelt mehr gefunden hatten, eben davor tanzten, war drinnen die Tanzfläche gedrängt. Das ›Bergtrio‹ hatte sein Publikum schnell im Griff. Hits aus der Volksmusik kamen immer noch an, aber die jungen Musiker mischten ihre Repertoire auch noch mit aktuellen Popsongs und alten, bekannten Schlagern. Genau dieser Mix war es, der den Leuten gefiel. Franzl Grothe saß am Schlagzeug und trommelte sich die Seele aus dem Leib, Tobias Bachinger spielte Akkordeon, und Tim Holtmann war der ›Frontmann‹. Er spielte Gitarre und war der Sänger des Bergtrios. Nach eineinhalb Stunden war die Show beendet. Sie hatten noch mehrere Zugaben geben müssen, ehe das Publikum sie von der Bühne ließ, dann saßen die Burschen am Tresen und tranken das wohlverdiente Feierabendbier. Hinter ihnen leerte sich das Zelt, draußen waren die anderen Schausteller schon dabei, ihre Buden und Fahrgeschäfte abzubauen. Noch in der Nacht würden sie weiterziehen – ins nächste Dorf, zum nächsten Rummelplatz. Fahrendes Volk war beinahe das ganze Jahr über unterwegs, und die drei Musiker fühlten sich diesem Menschenschlag verbunden. Denn auch sie waren ständig auf Achse, hetzten von einem Engagement zum anderen, doch wenn sie ehrlich waren, dann mussten sie zugeben, dass, trotz ihres Talents, der große Erfolg bisher ausgeblieben war. Gut, es war ein Leben, das ihnen gefiel. Sie tingelten von einer Kirmes zur anderen, hatten hier und da einen Auftritt, wenn irgendwo ein Möbelhaus oder Einkaufszentrum eröffnet wurde. Aber Scharen von Fans, die sie für ein Autogramm umlagerten, die gab es nur in ihrer Fantasie, und in der Hitparade waren sie schon gar nicht vertreten. Tim Holtmann hatte zwar einige Lieder komponiert, Tobias und Franzl die Texte dazu gemacht, doch, um ihr Werk auf CD pressen und so an Rundfunksender und Musikproduzenten schicken zu können, dazu fehlte ihnen das nötige Geld. Die Gagen für ihre Auftritte reichten gerade mal so für das Nötigste. »Was liegt denn morgen an?«, fragte Tobias und strich sich müde über das Gesicht.