Dr. Norden Digital

"Du hast schon wieder den SchlĂŒssel stecken gelassen", beschwerte sich Roger Feldmann ohne Umwege bei seiner Frau, als sie ihm die TĂŒr öffnete. "So kann ich natĂŒrlich nicht aufschließen", fĂŒgte er statt einer BegrĂŒĂŸung schlecht gelaunt hinzu. "Tut mir leid. Im Haus war das anders. Da sperrte das Schloß trotz steckendem SchlĂŒssel", verteidigte sich Debora halbherzig und wartete auf den BegrĂŒĂŸungskuß ihres Mannes. Doch Roger war schon an ihr vorbeigegangen und bĂŒckte sich eben, um die Siamkatze Cleopatra zĂ€rtlich zu begrĂŒĂŸen. "Na, meine schöne Cleo, wie geht es dir heute? Hast du was Schönes zu fressen bekommen, wenn du hier schon keine MĂ€use jagen kannst?" sprach er mit dem schnurrenden Tier, als hĂ€tte er es mit einem Menschen zu tun. "Als ob dieses verwöhnte Biest in Solln jemals eine Maus gejagt geschweige denn gefressen hĂ€tte", erwĂ€hnte Debora beilĂ€ufig. "Was ist eigentlich mit meiner BegrĂŒĂŸung?" Noch immer stand sie an der TĂŒr und sah gelinde enttĂ€uscht auf ihren Mann hinab. Als hĂ€tte er sie nicht gehört, ĂŒberging Roger diese Bemerkung. "War das ein anstrengender Tag heute", seufzte er, stupste die Katze auf die samtweiche Nase und erhob sich. Versöhnlich gestimmte kam Debora auf ihren Mann zu und legte die Arme um seinen Hals.