Studien Deutsch

Institutionen prĂ€gen unsere kommunikative Wirklichkeit, in der Schule, bei der Ärztin, im Betrieb – fast ĂŒberall. Doch ein Typ von Kommunikation entzieht sich diesen institutionellen Zweckbindungen. Solche Kommunikation geschieht in den ZwischenrĂ€umen der AlltĂ€glichkeit; sie ist scheinbar zweckfrei. Dieser Typ von Kommunikation ist der "homileĂŻsche Diskurs" (Ehlich & Rehbein 1980). Wo ließe sich dieser Diskurstyp, zu dem auch der small talk, die Konversation und die phatische Kommunikation gehören, besser untersuchen als am Beispiel von KneipengesprĂ€chen? Die Verfasserin hat ein umfangreiches Korpus solcher authentischer GesprĂ€che unter Freunden erhoben. Sie arbeitet diskursanalytisch heraus, was diese Kommunikation kennzeichnet, und bestimmt deren Funktionen. So wird ein zentraler Zweck dieser scheinbar zweckfreien Diskurse rekonstruierbar: die Herstellung von Gegenwelten im Diskurs. Auf der Grundlage gemeinsamer Vorgeschichte und gesicherter PrĂ€suppositionen kann dies konvergierend oder auch kritisierend geschehen.