Theodor-Herzl-Vorlesung

Antonia Rados, eine der profiliertesten deutschsprachigen Fernsehreporterinnen, widmet sich den grundlegenden Fragen des Kriegs- und Krisenjournalismus. Kriegsreportagen können uns erklĂ€ren, wie es in einer Welt der Gewalt, des Chaos und der alltĂ€glichen Menschenrechtsverletzungen zugeht. Was sie leider nicht können, ist den Krieg abschaffen. Oft bringen sie uns nur einen kleinen Ausschnitt einer komplexen Wirklichkeit. Denn ist der Reporter am falschen Ort, was oft genug vorkommt, sieht er weniger als der Zuschauer vor dem Fernsehschirm. Kriegsreportagen und Kriegsreporter sind also eingeschrĂ€nkt. Abgesehen davon dĂŒrfen Reporter nie vergessen, dass sie selbst sterblich sind. Warum riskieren Reporterinnen und Reporter ĂŒberhaupt "freiwillig" ihr Leben, was fĂŒr Außenstehende nicht immer nachvollziehbar ist? Was motiviert sie? Sind sie hoffnungslose Abenteurer?Brauchen wir diese Art von Reportern, um zu erfahren, wie es auf unserem unruhigen Planeten zugeht oder nicht? Sind Kriegsopfer erleichtert, wenn man sich fĂŒr sie interessiert oder ist das Gegenteil der Fall?Antonia Rados berichtet aus ihrem Alltag.