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Den Anfang denken. Die Philosophie der Antike in Texten und Darstellung. Band II : Sokrates, Platon und Aristoteles

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Dieses dreibĂ€ndige Werk zur Philosophie der Antike beschreibt deren Entfaltung und ermöglicht dem Leser, anhand einer begrĂŒndeten Auswahl thematisch aufeinander bezogener Texte den Weg nachzuverfolgen, den die Autoren der Zeit mit dem Ziel gegangen sind, das menschliche Denken und Handeln am 'Anfang aller Dinge' zu orientieren.

Im ersten Band ('Vom Mythos zur Rhetorik') geht es zunĂ€chst um die vorsokratische Frage nach der Einheit und dem Ursprung des Seienden und den Übergang zur Ausbildung der Rhetorik; sodann im zweiten ('Sokrates, Platon und Aristoteles') um die klassische Gestalt der Philosophie, die nach einer Verbindung zwischen dem Denken des Anfangs der Dinge und der BegrĂŒndung der Ethik suchte; und schließlich im dritten ('Vom Hellenismus zum Christentum') um die Metamorphosen des metaphysischen Denkens in der Zeit vom Hellenismus bis zur Ausbildung der 'theologia naturalis' im Zeichen des Christentums.

Der besondere Wert dieses Kompendiums besteht in der PrĂ€sentation eines methodisch durchdachten Leitfadens, nach dem die philosophischen Konzepte, aber auch der Prozeß, in dem sich das philosophische Denken in der antiken Welt entfaltet, als sinnvolle Einheiten zu verstehen sind. Dieser Leitfaden wird nicht beliebig konstruiert, sondern im Blick auf die gedankliche Bewegung und die sich darin entfaltende Form gewonnen, in der sich erstmals im antiken Griechenland die Philosophie als eine besondere Kulturform des Denkens konstituiert hat.

Philosophische Konzepte sind keine Einheiten, die fĂŒr sich stehen und Satz fĂŒr Satz entwickelt werden können, sondern sie beruhen auf Prinzipien, die ihrer Ă€ußeren Form zugrunde liegen. Hegel hat sie in der 'freien Tat' verortet, in der philosophisches Denken sich selbst begrĂŒndet. Alte und neue, aber auch miteinander konkurrierende philosophische AnsĂ€tze stehen nicht beziehungslos nebeneinander, sondern verweisen auf ihr genetisches Prinzip, das darauf angelegt ist, statt in absoluter Reinheit in einer Vielfalt unterschiedlicher Realisierungsgestalten zur Erscheinung zu kommen.

Die AnnĂ€herung an die Welt der antiken Philosophie wird in diesem Werk also ĂŒber die 'freie Tat' des Gedankens und die in ihr begrĂŒndeten Regeln gesucht. Reckermann belegt, dass diese Regeln dem Aufbau des 'Reichs' begrifflicher Formen zugrunde liegen und es ermöglichen, die Wirklichkeit als Zusammenhang differenzierter Ordnung zu denken. In der Bewegung ihrer Selbstkonstitution bestimmt die Philosophie aber nicht nur, was in Wahrheit ist, sondern auch ihr VerhĂ€ltnis zur Welt des Handelns und zeigt so auf, wie sich die Frage nach der besten Form des Lebens mit der nach dem 'Anfang aller Dinge' verbindet.

Um diese Selbstkonstitution eines genuin philosophischen WirklichkeitsverstĂ€ndnisses nachvollziehbar zu machen, stĂŒtzt sich Reckermann durchgĂ€ngig auf die beigefĂŒgten AuszĂŒge aus Originaltexten, die auch als Verstehenshilfe fĂŒr eine strukturierte, umfassendere LektĂŒre dienen können. Die Auswahl der AuszĂŒge erfolgte so, dass sich daraus das prinzipientheoretische Konzept des jeweiligen Autors in seinen GrundzĂŒgen und wichtigsten systematischen Konsequenzen erschließen lĂ€ĂŸt.