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Die Bundeswehr auf dem Weg zur Interventionsarmee

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Die Bundeswehr, aufgebaut zur Verteidigung, ist inzwischen eine Interventionsarmee. Der Automatismus einer wachsenden Zahl von AuslandseinsÀtzen bestÀtigt die römische Weisheit "Der Krieg nÀhrt den Krieg"

Obwohl die Zahl der AuslandseinsÀtze wÀchst, die Geschichte der letzten 30 Jahre lehrt, es gibt kaum eine nachhaltig erfolgreiche Auslandsmission europÀischer und amerikanischer StreitkrÀfte im Mittleren Osten, Asien oder Afrika.

Die AuslandseinsĂ€tze haben die Konflikte bestenfalls vorĂŒbergehend stabilisiert, aber nicht gelöst. Sie binden, Ă€hnlich wie im Kosovo, langfristig Ressourcen, die sinnvollerweise zur Durchsetzung und Verteidigung nationaler oder europĂ€ischer Interessen eingesetzt werden könnten, beispielsweise zur Sicherung der Schiffsrouten gegen Piratenangriffe im Pazifik.

Der Export westlicher Gesellschaftsstrukturen

(angloamerikanische oder europĂ€ische Werte) in fremde Kulturkreise, z.B. nach Afghanistan, dem Irak, nach Vietnam etc. verlief bisher weitgehend erfolglos. Im Gegenteil, die Einmischung im Mittleren Osten, Nordafrika, Afghanistan etc. hat eine ungeheure FlĂŒchtlingswelle ausgelöst, ohne die inneren Konflikte zu lösen.

Erforderlich ist die RĂŒckkehr zum Prinzip der Nichteinmischung auf zwei Ebenen:

- Die direkte oder indirekte Einmischung von Staaten in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten

- Die Einmischung des Staates in die LebensfĂŒhrung und Lebensplanung des Einzelnen und der Unternehmen, die den BĂŒrger und die Unternehmen ihrer Freiheit und Selbstbestimmungsrechte beraubt

Beide Formen der Einmischung werden hĂ€ufig mit dem Ziel, eine gerechte, demokratische und schöne Welt zu schaffen, begrĂŒndet. Beide Ziele werden regelmĂ€ĂŸig verfehlt.

Karl Raimund Popper hat dies treffend auf den Punkt gebracht:

"Der Versuch, den Himmel auf Erden einzurichten, produziert stets die Hölle."

Das Prinzip der Nichteinmischung wird nicht nur gegenĂŒber anderen Staaten gebrochen, sondern auch gegenĂŒber den BĂŒrgern. Die Machtelite legt, vergleichbar der Kirche des Mittelalters, ideologisch geprĂ€gte Grundlagen fĂŒr das Wohnen, das Zusammenleben der Menschen, den Umweltschutz, den Tierschutz und andere Bereiche fest, die zunehmend Handlungsfreiheit und Selbstbestimmung von BĂŒrgern und Unternehmen einschrĂ€nken. BĂŒrger und Unternehmen werden mehr und mehr zum Opfer staatlicher Regulierung. Mit den hehren Zielen einher geht eine fortschreitende EntmĂŒndigung.