Der Titel des vorliegenden Buches ist aus einer Wortspielerei mit Nietzsches Aphorismen âMenschliches, Allzumenschlichesâ entstanden.
Auch in âOffensichtliches, Allzuoffensichtlichesâ soll von einer âKultur des freien Geistesâ die Rede sein. Von einer Kultur des Denkens und FĂźhlens, die Offensichtliches, allzu Offensichtliches hinterfragt, durchdenkt, bezweifelt. Die das vermeintlich Selbstverständliche als ganz und gar nicht selbstverständlich erfasst, begreift und anschaulich macht.
Dazu bedient sich der Autor unterschiedlicher Disziplinen von den Geistes- Ăźber die Human- bis zu den Naturwissenschaften; mit ihrer Hilfe sollen verschiedenste Aspekte menschlichen Denkens, FĂźhlens und Seins ergrĂźndet werden.
Die äuĂere Form des Buches ist dem Briefwechsel des Autors mit seiner verstorbenen Frau geschuldet â einem Briefwechsel, wie er tatsächlich stattgefunden hat, jedenfalls derart hätte stattfinden kĂśnnen, einem Gedankenaustausch, der zweier Menschen Zeit von der gesellschaftlichen Erstarrung der Nachkriegszeit Ăźber die hoffnungsfrohen Erwartungen der Siebziger-Jahre bis zum Ăberwachungsstaat der Gegenwart widerspiegelt.
Auf diese Weise ist ein Briefroman entstanden, welcher den Dialog zweier Intellektueller reflektiert und, in erster Linie, nicht Erlebtes beschreibt, sondern vorzugsweise HintergrĂźnde beleuchtet und namentlich Zusammenhänge analysiert. Der sich mit Fragen des Seienden, des Seins und des Menschseins beschäftigt. Gemäà den allumfassenden kantschen Fragen: âWas kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen?â
Und der in der alles entscheidenden Frage gipfelt: âWas ist der Mensch?â
Das vorliegende Buch ist Teil 3 des 2. Bandes einer Romantrilogie; der 1. Band ist unter dem Titel âDein Tod war nicht umsonstâ erschienen, der 3., ebenfalls mehrteilige Band unter dem Rubrum âMein Sudelbuch: Aperçus, Aphorismen, Gedichte â Gedanken, die sich nur selten reimen. Indes nicht weniger wahr sindâ. Sämtliche BĂźcher der Trilogie sind all den Irrenden und Wirrenden gewidmet, die scheitern, ihrem redlichen BemĂźhen zum Trotz. Nicht gott- oder schicksalsgewollt, sondern durch anderer Menschen Hand, nicht zwangsläufig, sondern deshalb, weil Menschen Menschen, wissentlich und willentlich, Unsägliches antun.
Auch dieser 2. Band der Trilogie soll helfen zu erkennen: âIn den Tiefen des Winters erfuhr ich schlieĂlich, dass in mir ein unbesiegbarer Sommer liegt.â