Medaillen und Gedenkmünzen waren innerhalb der höfischen Kultur der Frühen Neuzeit ein bevorzugtes Mittel fürstlicher Repräsentation. Nahezu jedes offizielle Ereignis, darunter auch die landesherrliche Bautätigkeit, gab Anlaß für Medaillenprägungen. Diese Architekturdarstellungen wurden gezielt zur politischen Überzeugungsarbeit eingesetzt. Dabei dienten die Medaillen sowohl der Interaktion der Herrscher und Höfe untereinander als auch der Kommunikation zwischen Landesherren und Untertanen.
Am Beispiel der Herzöge und Kurfürsten von Sachsen ernestinischer und albertinischer Linie untersucht die Autorin die Darstellung landesherrlicher Architektur auf sächsischen Medaillen des 17. und 18. Jahrhunderts. Neben der Architektur und der Ikonographie bilden das höfische Zeremoniell und rezeptionstheoretische Überlegungen den Forschungsschwerpunkt. Anhand eingehender Quellenanalysen gelingt erstmals eine Einordnung und Interpretation der Medaillen in ihrem sozialhistorischen Kontext. Das Buch widmet sich einem interdisziplinären Themenkomplex, der bislang weder seitens der Kunst- und Architekturgeschichte noch seitens der Numismatik und Medaillenkunde angemessen gewürdigt wurde.
Ein ausführlicher Objektkatalog mit der Abbildung und fachwissenschaftlichen Beschreibung der Medaillen und Gedenkmünzen bietet zusätzliche Hinweise auf zum Teil noch unerschlossenes Quellenmaterial. Als in Gold und Silber geprägtes Herrscherlob werden die Werke auch dem heutigen Betrachter eindrucksvoll vor Augen geführt.