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Von der Heil- und Zauberkraft der Bäume im Frühling – Birke und Weide

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Als junger Baum ist die Birke am schönsten. Später gleicht sie einer alten Frau, die ihre Falten mit viel Schminke zu verstecken sucht. Zusammen mit der Weide ist die Birke der leibhaftige Frühling, einer Baumnymphe gleich, die an einem Frühlingstag in ihrem zartgrünen Blätterkleid die Jugend verkörpert, das Wachsen und das Wiederauferstehen. Das Birkenfest unserer Vorfahren war eine Freudenfeier der Wiedergeburt und der Hochzeit zwischen Himmel und Erde. Im zeitigen Frühjahr, wenn und die Schwere und Müdigkeit noch in den Gliedern steckt, dann ist es Zeit für eine Frühjahrskur mit erfrischendem Birkensaft. Die gekrümmten Gestalten der Weiden, in zottige Fetzen gehüllt, mit aufgedunsenen Köpfen und wild zu Berge stehenden Haaren waren bei unseren Vorfahren Hexenbäume. Die Weide galt aber auch als heilender Baum, der die Fähigkeit besaß, Unheil und Krankheit auf sich zu nehmen. Das ursprüngliche heidnische Fest der blühenden Weidenzweige war so stark im Volk verwurzelt, dass die Kirche es nach der Christianisierung nicht unterdrücken konnte. Die samtweichen Weidenkätzchen wurden zu Palmkätzchen am Palmsonntag. Schon in der Volksmedizin früherer Zeiten wurde die Weidenrinde zur Behandlung von Fieber, Schmerzen und rheumatischen Erkrankungen verwendet. Der in der Weidenrinde vorhandene Wirkstoff Salicin wurde später zum Aspirin in der Schulmedizin.