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Schule und Erziehung

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Man stelle sich vor, Kinder lernten in der Schule, dass man sich nicht richtig zuhört, dass man die Argumente der anderen plattmacht und die eigenen nicht belegen muss. Das fĂ€nde wohl niemand gut. Doch laufen Debatten ĂŒber die "richtige" Bildung oft so ab. Was soll in der Schule vermittelt werden? Sind die Klassen zu groß? Machen zu viele Abitur? Ist der Bildungsföderalismus noch zeitgemĂ€ĂŸ? Das sind wichtige Fragen - ĂŒber die leider mit viel Schaum vor dem Mund und allzu rechthaberisch diskutiert wird.

Was und wie soll in der Schule gelernt werden? Klar ist: Schulen dĂŒrfen nicht jeder pĂ€dagogischen Mode hinterherlaufen. Methoden mĂŒssen wissenschaftlich belegt und die Lehrer entsprechend ausgebildet werden. SelbstverstĂ€ndlich sollte Neues erforscht und ausprobiert werden, zum Beispiel die Möglichkeiten der digitalen Medien. Ein wichtiger Ort fĂŒr pĂ€dagogische Innovationen sind Privatschulen. Es ist gut, dass es sie gibt – Offenheit und Wettbewerb tun dem Bildungssystem gut. Apropos Wettbewerb: Soll Schule auf das Arbeiten in einer von Konkurrenz geprĂ€gten Wirtschaft vorbreiten? Die Schule ist der Ort der Allgemeinbildung, nicht der Vorbereitung auf einen bestimmten Beruf. Doch sollte in ihr die Basis fĂŒr eine spĂ€tere berufliche Qualifikation gelegt werden. Da rĂŒcken zwei FĂ€cher in den Blick: Informatik und Wirtschaft. Es gibt gute GrĂŒnde, sie als PflichtfĂ€cher zu etablieren. Doch was soll dafĂŒr wegfallen? Und woher sollen die Lehrer kommen, in Zeiten des Lehrermangels, des vielleicht drĂ€ngendsten Problems ĂŒberhaupt? Niemand hat einfache Antworten auf diese Fragen. Schritt fĂŒr Schritt können sie gefunden werden - in einem von Offenheit, Respekt und Zuversicht geprĂ€gten gesellschaftlichen Klima.