Die Sonne von Asagol brannte wie ein alter, zorniger Gott auf die endlosen Ebenen aus rissigem, ockerfarbenem Gestein. Über der Landschaft lag ein milchiger Dunst, der die Hitze zu einer trügerischen, fast trägen Hülle machte. Die fünf Monde standen noch tief am Himmel, ihre Farben – Orange, Purpur, Karminrot und das trügerische Blau – verschmolzen mit dem fahlen Licht des Morgens. Es war eine Stunde der Stille, in der selbst die räuberischen Säurespeier in ihren Verstecken verharrten.
Maria Tobiasi stand auf dem Dach des HQ, dem altairischen Gebäudekomplex, der dem terranischen Expeditionsteam als Basis auf dem Planeten diente. Ihr Blick schweifte über die Ruinen von Eonix, die wie die Knochen eines längst gestorbenen Riesen aus dem Sand ragten. Sie sog die Luft ein, die nach Metall, Staub und dem Hauch von etwas Unbekanntem schmeckte.
Sie hatte schlecht geschlafen. Immer wieder waren in ihren Träumen die Titans aufgetaucht – jene monströsen, von den Altairern erschaffenen Kampfmaschinen, halb Biologie, halb Technik, die einst die Erde verwüstet und ihre Familie in den Tod getrieben hatten. Und nun, nach all den Jahrhunderten, hatten sie auf Asagol die Produktionsanlagen dieser Wesen wieder zum Leben erweckt.