‹Globalisierung› ist seit den 1990er Jahren von einem nur in Fachkreisen gebräuchlichen wissenschaftlichen Terminus zu einem weit verbreiteten Schlagwort avanciert. Mit Beginn des 21. Jahrhunderts hat sich auch das deutschsprachige Theater verstärkt dem Phänomen ‹Globalisierung› zugewandt. Globalisierung kann dabei nicht nur als ein inhaltliches Feld eines Theatertextes verstanden werden, sondern greift auch auf ästhetischer Ebene in dessen Struktur, seine Inszenierung und Produktionsweise ein, so dass Globalisierung auch über das dramaturgische Arrangement eines Textes verhandelt wird.
Die Arbeit schafft einen Überblick über die deutschsprachigen Theaterstücke, die sich mit dem Phänomen Globalisierung intensiv befassen, und beschreibt systematisch eine Dramaturgie der Globalisierung. Im Zuge der Analysen wird ein Korpus an Theaterstücken sowohl nach ästhetischen Mustern als auch nach inhaltlichen Schwerpunktsetzungen und strukturalen Gemeinsamkeiten in vier Themenkomplexe geteilt. Im Kontext von Deterritorialisierung, globaler Ökonomie, Glokalisierung und Vernetzung werden die dramaturgischen Mittel der Theaterstücke näher beschrieben und der theatrale Diskurs um Globalisierung aufbereitet.