Es gibt Geschichten, die uns das Elend der Verunglßckten unserer scheinbar ordentlichen Gesellschaft vor Augen fßhren. Wie soll, wie kann man sie aufrichtig und wahrhaftig erzählen? So vielleicht! Die Schriftstellerin macht eine Entdeckung: Auf dem Friedhof, den sie jeden Tag besucht, hängt ein totes Baby im Geäst einer Thuja. Ist es der kleine Bruder von Samira, den das neunjährige Mächen bei der Polizei als vermisst meldet? Mit ihm, ihrer Mutter Mirjam, Onkel Wolf und seinen Freunden Orang und Utan lebt sie in einer Welt, in der so manches in Unordnung ist, in der die Armen, Elenden und Opfer häuig Kinder sind. Diese Welt kennt auch Inspektor Swini nur zu gut (wäe alles in bester Ordnung, es bräuchte keinen Inspektor). Swini hat Talent zur TragÜdie, er wird zu Samiras Beschßtzer, aber er weià auch, wie schwer eine Schuld wiegen kann, die einem ein Leben lang keiner abnimmt.Es war einmal - so beginnen nicht selten Geschichten, die alles andere als märchenhaft sind. Das ist auch bei Monika Helfer so. Was sie uns erzählt, erzählt sie uns lakonisch und direkt. Feinfßhlig und ohne Sentimentalität, berßhrend und auf aufrßhrerische Art heiter. Wer sich von Literatur Empathie und glänzende Sätze erwartet, wird nicht enttäuscht werden.