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Alfred Bekker schrieb als Robert Gruber: Keine Rettung für den Hof : Cassiopeiapress Bergroman

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Ein einfacher Jäger, das ist nicht die rechte Partie für Lisa, die Tochter des Stadler-Bauern. Doch als der Bauer überraschend stirbt, steht die Zukunft des Hofs und somit der ganzen Familie auf dem Spiel. Muss die Stadler-Lisa nun einen anderen heiraten, um den Hof zu retten?

Alfred Bekker schrieb unter dem Pseudonym Robert Gruber fesselnde Romane über dramatische Schicksale im Schatten der Berge.

Als Robert Gruber verfasste er unter anderem auch den Roman zu dem Spielfilm DA WO DIE BERGE SIND mit Hansi Hinterseer.

Unter dem Namen Neal Chadwick begann der als Autor von Fantasy-Romanen, Jugendbüchern und Krimis bekannte Bekker seine Karriere. Seine Romane um DAS REICH DER ELBEN, die GORIAN-Trilogie und die DRACHENERDE-SAGA machten ihn einem großen Publikum bekannt. Er schrieb für junge Leser die Fantasy-Zyklen ELBENKINDER, DIE WILDEN ORKS, ZWERGENKINDER und ELVANY sowie historische Abenteuer wie DER GEHEIMNISVOLLE MÖNCH, LEONARDOS DRACHEN, TUTENCHAMUN UND DIE FALSCHE MUMIE und andere. In seinem Kriminalroman DER TEUFEL AUS MÜNSTER machte er mit dem Elbenkrieger Branagorn eine Hauptfigur seiner Fantasy-Romane zum Ermittler in einem höchst irdischen Mordfall.

KEINE RETTUNG FÜR DEN HOF?

"Mei, net so wild!", lachte das junge Madel. Es war die Lisa vom Stadler-Bauern, der es sicher nicht so gern gesehen hätte, hätte er gewusst, dass seine Tochter zu dieser späten Stunde noch mit einem jungen Mann durch den Hochwald tollte.

Sie war ganz außer Atem und der Brandner-Thomas hatte sie jetzt eingeholt.

"Ich kann net mehr...", rief sie und fiel dem Burschen in die Arme.

Und obgleich der Thomas von Beruf ein Jäger und recht ausdauernd war, rang auch er nach Luft.

"Wir sind ein schönes Stückl gelaufen", meinte der Thomas, "Aber ich hab dich am End doch noch gekriegt..."

"Freilich. Aber du hättest mich net gekriegt, wenn ich es net gewollt hätte!", behauptete die Stadler-Lisa mit einem koketten Lächeln, das ihrem hübschen Gesicht etwas Schelmisches gab.

"Ja, das lässt sich hinterher immer behaupten, Madel!"

"Es ist die Wahrheit, Thomas!" Sie gab ihm einen Kuss und setzte hinzu: "Nix, als die reine Wahrheit!"

Die Stadler-Lisa seufzte.

Ja, der Thomas, das war schon ein fescher Bursche. Und so recht nach ihrem Geschmack war er auch.

Groß gewachsen mit hellblondem Haar und braungebrannt von der Sonne. Er war halt viel draußen in der Natur. In den Hochwäldern und auf den Hochwiesen, wo er sich um das Wild zu kümmern hatte.

Alle anderen Dirndln im Dorf hätten liebend gern mit dem Brandner-Thomas angebandelt, aber der junge Jäger hatte nur Augen für die Lisa.

Einmal hatte er ihr sogar schon einen Antrag gemacht, aber sie war ausgewichen.

"Ein bisserl Zeit musst mir noch geben", hatte sie ihm gesagt und er hatte versprochen, zu warten. Das musste sie ihm hoch anrechnen.

Die Lisa spürte, wie der Brandner-Thomas sie näher an sich zog. Die Mondlicht schien auf die beiden herab und es war eigentlich ein Augenblick, um glücklich zu sein.

Cover: STEVE MAYER