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Aus einem Traum erwacht : Der Bergpfarrer 127 – Heimatroman

Livre numérique


Mit dem Bergpfarrer hat der bekannte Heimatromanautor Toni Waidacher einen wahrhaft unverwechselbaren Charakter geschaffen. Die Romanserie läuft seit über 13 Jahren, hat sich in ihren Themen stets weiterentwickelt und ist interessant für Jung und Alt! Toni Waidacher versteht es meisterhaft, die Welt um seinen Bergpfarrer herum lebendig, eben lebenswirklich zu gestalten. Er vermittelt heimatliche Gefühle, Sinn, Orientierung, Bodenständigkeit. Zugleich ist er ein Genie der Vielseitigkeit, wovon seine bereits weit über 400 Romane zeugen.

Diese Serie enthält alles, was die Leserinnen und Leser von Heimatromanen interessiert.

»Grüß Gott, Herr Steinbach«, begrüßte Andrea Winter den älteren Herrn, der gemessenen Schrittes die Schalterhalle der Münchner Privatbank Hensel & Frank durchquerte und direkt auf sie zukam.

»Einen schönen guten Morgen, gnädiges Fräulein«, grüßte er zurück, wobei seine Äuglein vergnügt lächelten und die junge Angestellte anblinzelten. »Wie ist das werte Befinden? Ich hoffe, es geht Ihnen gut?«

»Vielen Dank. Es könnte nicht besser sein.«

Andrea lächelte.

Regelmäßig einmal die Woche kam Ludwig Steinbach, um seine Bankgeschäfte zu erledigen. Er war schon seit über dreißig Jahren Kunde und liebte es, ein wenig mit den Angestellten zu plaudern. Der ehemalige Juwelier war noch ein Herr aus der alten Schule; immer höflich und stets korrekt gekleidet. Nie kam er in die Bank, ohne daß eine rote Nelke am Revers seines Sakkos steckte.

Während sie die Einzahlung verbuchte und ihm den Beleg reichte, ruhten seine Augen wohlgefällig auf der jungen Frau.

Andrea Winter war dreiundzwanzig Jahre alt. Sie hatte ein anmutiges Gesicht, das von schulterlangen, blonden Haaren umrahmt wurde. Ihre blauen Augen verzauberten jeden, der in sie hineinblickte, und Ludwig Steinbach behauptete, erst wenn sie lächelte, sei die Sonne aufgegangen.

Es war noch früh am Morgen, die Bank hatte gerade erst geöffnet, und es waren noch keine weiteren Kunden da. Andrea unterhielt sich noch eine Weile mit dem Juwelier, ehe der eine formvollendete Verbeugung machte und sich verabschiedete.

»Grüßen Sie mir Ihren Verlobten«, sagte er zum Abschied. »Und richten Sie ihm meinen aufrichtigen Dank aus, für den guten Tip, den er mir gegeben hat.«

»Das mache ich«, versprach Andrea und sah Ludwig Steinbach