(0)

Der Abenteurer : Der kleine Fürst 180 – Adelsroman

Livre numérique


Viola Maybach hat sich mit der reizvollen Serie "Der kleine Fürst" in die Herzen der Leserinnen und Leser geschrieben. Alles beginnt mit einem Schicksalsschlag: Das Fürstenpaar Leopold und Elisabeth von Sternberg kommt bei einem Hubschrauberunglück ums Leben. Ihr einziger Sohn, der 15jährige Christian von Sternberg, den jeder seit frühesten Kinderzeiten "Der kleine Fürst" nennt, wird mit Erreichen der Volljährigkeit die fürstlichen Geschicke übernehmen müssen.

"Der kleine Fürst" ist vom heutigen Romanmarkt nicht mehr wegzudenken.

Die dreizehnjährige Anna von Kant las ihren Eltern, Baronin Sofia und Baron Friedrich von Kant, ihrem Bruder Konrad und ihrem Cousin Christian von Sternberg an diesem Samstagmorgen beim Frühstück im Grauen Salon von Schloss Sternberg einen Artikel vor. Er beschrieb einen Ausschnitt aus dem Leben von Baron Friedrichs Ururgroßvater Donatus von Kant, der im Jahr 1904 ›durch ein entsetzliches Unglück‹ den Tod gefunden hatte.

Es war ein langer Artikel, dennoch war niemand am Tisch ungeduldig, im Gegenteil, Anna konnte sich der größtmöglichen Aufmerksamkeit ihrer Zuhörer gewiss sein.

Gegen Ende erfolgte noch einmal eine Zusammenfassung der dramatischen Geschehnisse von vor über hundert Jahren. Anna las sie mit besonderer Betonung. »Donatus von Kant erbaute also ein Haus für seine Familie, idyllisch an einem See gelegen, und von außen betrachtet muss es ein glückliches Leben gewesen sein, das die Kants dort geführt haben. Sie hatten wohl geratene Kinder, waren gesund, schienen in besten wirtschaftlichen Verhältnissen zu leben. Wer hätte ahnen können, dass ihr Glück längst ausgehöhlt war? Dass Donatus und seine Ehefrau Emilia sich entfremdet hatten, dass das Geld immer knapp war und dass der Hausherr sich unaufhaltsam auf einen Abgrund zu bewegte? Donatus von Kant hat am 1. März 1904 seinem Leben selbst ein Ende gesetzt, indem er sich von einem Zug hat überfahren lassen. Er sah keinen Ausweg mehr aus einer für ihn unerträglich gewordenen Situation. Er hatte die Villa, diese Familienburg, in der sich seine Frau geborgen und zu Hause fühlte, verschenkt – verschenkt an einen Mann, von dem wir noch nicht