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Die Erlebnisse des Kompaniechefs Otto Schacht (1883-1916) auf seinen Feldzügen in Ostpreußen (Tannenbergschlacht), Masuren, Litauen, Weißrussland, Lettland, Serbien, Bulgarien und Rumänien

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Otto Schacht, Lehrer und Leutnant der Reserve, wird August 1914 zur Preußischen Armee einberufen. Die Russen sind in Ostpreußen eingefallen. Seine Einheit, das pommersche Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 9, versammelt sich in Swinemünde an der Ostsee. Die Soldaten erfahren zunächst nicht, wohin die Reise geht: West- oder Ostfront. Erst bei der Fahrt im Zug erkennt er an den Bahnstationen: Die Fahrt geht gen Osten. Das jüngere aktive Heer wird im Westen eingesetzt., die Reserveeinheiten im Osten.

In Ostpreußen muss seine Kompanie viel hin- und her marschieren. Erst später erkennt er, dass sein Regiment an der Schlacht bei Tannenberg teilgenommen hat, ein Begriff, der in seinem mitgeführten Tagebuch nirgendwo auftaucht. Danach geht es nach Masuren. Auch dort waren die Russen eingefallen, anschließend nach Litauen, um die russischen Festungen Kaunas (Kowno) und Vilnius (Wilna) einzunehmen (das Baltikum gehörte damals zum Zarenreich ), weiter nach Smorgon in Weißrussland. Nach den Kämpfen um die Brücke bei Perewos und am Narotsch-see kann sich seine Kompanie im ruhigen Lettland bei Ernte-arbeiten, im Straßenbau und im Sägewerk erholen. Dann beginnt der Einsatz auf dem Balkan. Rumänien ist in den Krieg gegen die Zweibundmächte Deutschland und Österreich-Ungarn eingetreten und und dringt in Bulgarien, das mit Deutschland und Österreich verbündet ist, ein. Das Regiment wird auf die Eisenbahn verladen und kommt an die rumänische Front. Dort, in der Schlacht bei Topraisar am Schwarzen Meer, in der Dobratscha, fällt er im gegnerischen MG-Feuer.

Seine Erlebnisse im 1. Weltkrieg hat Otto Schacht nicht nur in seinem Tagebuch festgehalten, sondern auch mit knapp 150 Fotos in seinem Fotoalbum, genannt "Kriegserinnerungen 1914" dokumentiert. Hinzu kommen eigene Zeichnungen von den Unterständen und der Winterlandschaft vor den Stellungen, herausgegeben von der Heeresgruppe der Bug-Armee als Post-karten und ein langer, recht heroischer Brief an seine Mutter, der in der Geschichte des Regiments 1933 publiziert wurde.